Analyse der Nerds-Spezies auf dem Campus – Part II


Neues von der Geistsozi-Nerd-Front! Diese Woche lassen wir zwei vermeintlich atypische Geistsozi-Nerdtypen aufeinandertreffen: Freigeistiger Künstler featured wandelndes Politikum –  eine sozialkritische Collab` sozusagen, checkt das aus!

Typ 3: Der verkannte-Künstler-Nerd: Ich lebe den Moment und Du schaust zu!

Da dieser Typ eigentlich von Haus aus Künstler ist und auf dem künstlerischen Selbstfindungstrip lediglich einen Boxenstopp in den Geisteswissenschaften einlegt, ist er nicht derart verbissen wie so mancher Kommilitone. Er lässt die Dinge auf sich wirken, besitzt eine nahezu kontemplative Rundumschau auf die Dinge und tut am Ende des Tages auch so manche Dinge, Kunst eben. Ein wenig Malerei, ein wenig Fotografie, Singing and Songwriting… Warum nicht zwischendurch ein wenig Goethe schnuppern, Voltaire atmen und Aristoteles einverleiben? Der Weg ist das Ziel und Abzweigungen gibt es zuhauf… Fokus: Der Hörsaal ist meine Bühne, der Campus meine inspirative Hood, mein Institut die Kommune und ich sehe einfach gut dabei aus.

Nerdometer: 3

Typ 4: Der „Arbeiterklassen-Nerd“: Mein Vater ist Akkordarbeiter und ich bin trotzdem hier, for real!!!

Für diesen ebenfalls eine recht große Divergenz zu seinen anderen Nerdgenossen aufweisenden Nerdtypus steht die Funktion eines sozialen Aushängeschildes im Vordergrund. Unter Umständen auf einen Namen wie Fatima oder Costa hörend verpassen sie mit schnittig geschmetterten, fremdwörtergefluteten Sätzen Sarrazin & Co einen Arschtritt aller erster Güte. Wohl wissend, dass durchaus prestige- und gewinnträchtigere Studienrichtungen zur Wahl gestanden hätten, begnügt sich der Arbeiterklassen-Nerd mit einem süffisanten inneren Lächeln und der Gewissheit darüber, dass er verkrustete Strukturen aufbrechen und sich als vermeintlich Bildungsferner ganz bodenständig zur Bildungselite gesellen kann – ohne jeden Sonntag zu Rachmaninow-Klängen diniert zu haben.

Nerdometer: 8,5

To be continued…