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Ex-Nerd

“Manchmal würde ich schon gerne noch Code schreiben. Aber in meiner Position darf ich mich einfach nicht in solchen Details verheddern.”

Der Ex-Nerd hat nach Jahren der Existenz als „Gehirn mit Anhang“ endlich geheiratet, Schulden für ein Häuschen im Grünen aufgenommen und gelernt eine Krawatte zu binden. Jetzt entwickelt er nicht mehr Software, sondern nennt sich Manager. Die Laune des Ex-Nerds ist direkt abhängig von der „Fieberkurve“: der Anzahl Release-kritischer Bugs für sein Projekt, die jeden Morgen auf dem Flipchart gegenüber von seinem Schreibtisch abgetragen wird. Obwohl es ihn manchmal echt in den Fingern kitzelt seine „mad skillz“ im Umgang mit Compiler-Makros vorzuführen, hält er sich vornehm zurück. Sein Job ist es immerhin dafür Sorge zu tragen, dass alle Mitglieder seines Teams ständig produktiv arbeiten können. Also muss er die Features im Pflichtenheft abstimmen, Aufwände schätzen und Einsätze planen. Immerhin ist es schwer eine Kathedrale zu bauen wenn sich noch ständig der Grundriss ändert. Zu seinem Leidwesen gibt es „immer“ Änderungen, die seine Pläne wieder zunichte machen. Dazu kommt, dass es einfacher ist einen Sack Flöhe zu hüten als ein Team von leicht spleenigen Nerds.