Tobias Schrödel in „IT meets Engineering“

Am Dienstag den 04.12.2012 präsentierte Tobias Schrödel „IT meets Engineering“ an der Hochschule in Karlsruhe IT-Securty auf eine ganz andere Art und Weise.

Tobias Schrödel alias „Doktor Hack“ ist Deutschlands erster Comedy Hacker. Er zeigt in seiner Show wie sicher Passwörter sind und wie schnell man sie hacken kann. Innerhalb weniger Millisekunden konnte Tobias Passwörter von Zip-Dateien, Websites und anderen Dingen hacken. Da Passwörter in einen Hashwert umgewandelt werden, ist es für einige Programme keine schwere Aufgabe diesen Wert herauszufinden. Deshalb ist es sehr wichtig ein langes Passwort mit Zahlen, Sonderzeichen und Großbuchstaben zu haben. Passwörter die heute noch als sicher gelten, sollten mindesten 10 Zeichen lang sein, wie z.B. EgPh!ma9Z! denn um solche Passwörter zu hacken, benötigt man mehr Zeit, als man lebt.

Viele Dinge die Arbeitnehmern im Alltag begegnen kann man hacken. So hat Tobias die Reisekostenabrechnung ohne große Probleme geändert, obwohl diese in Excel mit einem Passwortschutz versehen wurde. Mit ein paar Klicks hat Tobias aus 30 Cent pro Km, 2 € gemacht und anstatt 80€ hätte er nun ca. 850€ von seiner Firma für seine Dienstreise bekommen.
In Microsoft Office kann ein Hacker auch andere Dinge herausfinden, wie z.B. an wen eine Datei wirklich adressiert war. So konnte Tobias anhand einer Bewerbung herausfinden, dass diese in erster Linie nicht an ihn adressiert war, sondern erst an dritter Stelle. Er schilderte das anschließende Bewerbungsgespräch sehr unterhaltsam, als er die Frage stellte, ob der Bewerber bei den anderen Firmen schon eine Rückmeldung bekommen hat.

All seine Programme die er benutzte, stammten von einer russischen Website, woher er auch einen KeyCatcher hatte. Ein KeyCatcher ist ein kleines Gerät, welchen man an den P2 Anschluss am PC anschließt und alles aufnimmt was die Person eintippt. Passwörter, E-Mails usw. Durch WLAN verschickt dieser KeyCatcher jede Stunde eine E-Mail an den Besitzer, der dadurch genau sehen kann, was z.B. sein Chef gerade alles am Rechner gemacht hat. Tobias zeigte in seiner gesamten Show noch viele weitere atemberaubende Dinge, die man sich vorab nicht hätte vorstellen können.

Einen weiteren Hack präsentierte Tobias im Bereich Telefonie vor. Bei VOIP (Voice-Over-IP) konnte er sich durch einen Hack ganz einfach in ein Telefonat einwählen und dort zuhören oder mit anderen Telefonnummern anrufen. Zwei Personen telefonierten miteinander und eine Dritte konnte ohne Probleme diesem Gespräch über das Handy zuhören.

Beim Publikum kam der Vortrag sehr gut an, IT mal aus einer humorvollen Richtung kennen zu lernen.

Nach seinem Vortrag haben wir Tobias noch zu einem Interview gebeten:

Tobias, stell dich bitte kurz unseren Usern vor.

Mein Name ist Tobias Schrödel, ich bin 41 Jahre alt und wohne in München. Ich habe kein Informatik studiert, bin aber gelernter Fachinformatiker

Wie wird man von einem IT-Consultant zu einem Comedy-Hacker?

Ich habe viel zu lange in IT-Büros gearbeitet, bin dort in Meetings gesessen und habe mir PowerPoint Folien angeschaut und dann habe ich gewusst das geht auch anders und es geht tatsächlich auch anders, wie man es heute Abend gut sehen konnte.

Auf Nerd-Zone.com versuchen wir auch mit einem Augenzwinkern an das Thema IT heran zuführen. Wie viel Humor vertagen denn Informatiker Deiner Meinung nach?

Informatiker vertragen sehr viel Humor. Sie haben einen anderen Humor wie der Rest der Welt, wie auch Anwälte einen anderen Humor haben wie andere. Das ist ein anderes Klientel, aber sie vertragen sehr viel und sie sind dankbar dafür, dass nicht die Standard-Netzwerkfolien kommen, sondern auch ein bisschen was zum Lachen.

Aus der Perspektive von jemandem, der durch ganz Deutschland tourt. Wie ist Deine persönliche Wahrnehmung von Karlsruhe als IT-Standort?

Ich war extrem überrascht wie groß das Gelände der Uni und der Fachhochschule ist. Dies war mir nicht so bekannt. Also ich kenne Karlsruhe ein bisschen, war auch schon das ein- oder andere Mal hier, um mir die Stadt an zu schauen. Dass es aber ein so wichtiger Standort ist, wusste ich davor selbst nicht. Ich weiss aber von Ferchau, wie wichtig dieser Standort ist, also muss hier sehr viel gute Qualität gelehrt werden.

Tobias, vielen Dank für dieses Interview.